Der DAB-Ausbau geht 2016 weiter

Nach Jahren des Stillstands kommt der Ausbau des terrestrischen Digitalradios auch in unseren regionalen Breiten weiter voran. Für den nationalen Multiplex hat diesbezüglich das Deutschlandradio die führende Rolle übernommen. In 2016 sollen zusätzliche Sender in Münster (FMT-Stadt), Lüdenscheid (Herscheid/Ebbegebirge) und im Hochsauerland (Hunau) den Empfang in Westfalen ergänzen und verdichten helfen. Ab 2020 soll das gesamte Bundesgebiet mit dem überregionalen Angebot vollversorgt sein. Geplant sind weitere flächenversorgende Standorte u.a. im Münsterland (Baumberge) und im Teutoburger Wald (Bielstein) sowie Füllsender in Arnsberg und Olsberg.

Auch der NDR wird ab dem Herbst (Oktober/November) 2016 den Großraum Osnabrück vom Dörenberg aus mit seinen acht Programmen beglücken. Einer dominanten Anhöhe im westlichen Teutoburger Wald nahe der Grenze zu NRW bei Bad Iburg. Damit ist die norddeutsche Radiowelt in Teilen Nord- und Ostwestfalens bald digital besser zu empfangen als die des rheinischen WDR, der dort bisweilen nur mit eher leistungsschwachen Sendern ausstrahlt.
Ob die niedersächsischen DAB-Wellen das Kamener Autobahnkreuz mobil und störungsfrei erreichen, können wir endgültig erst bei Inbetriebnahme akkustisch wahrnehmen. Wir liegen leider genau an der Empfangsgrenze. Im Erfolgsfall reihen sich die NDR-Programmnamen nach einem erneuten Sendersuchlauf sofort ins alphabetisch sortierte Auswahlmenü der Radiogeräte ein.

Der Vorteil des Digitalradiostandards DAB+ gegenüber UKW liegt darin, daß er auf international abgestimmten Frequenzen mit festgelegtem Schutzabstand arbeitet, die nicht aus erwünschten konkurrenzabwehrenden Gründen durch sogenannte Kampfkoordinationen in ihrer Hörbarkeit nachträglich auf bestimmte Reichweiten eingegrenzt werden können. Gerade das Münsterland leidet derzeit unter massiven wechselseitigen UKW-Störungen, verursacht von Standorten aus dem Ruhrgebiet und aus dem Osnabrücker Land mit zu dicht beieinander liegenden Frequenzen. Bei digitalen Überschneidungen würde sich hingegen das Empfangssignal beidseitig auslöschen.

Update:

Am 28. April 2016 ist der Sender Lüdenscheid in Betrieb gegangen. Dies sollte zu Empfangsverbesserungen im Märkischen Kreis und im Ruhrtal (Raum Schwerte und Fröndenberg) führen.