Wissenswertes über unsere Region

Unser Standort befindet sind südwestlich der Stadt Hamm
im „Märkischen Zweistromland" von Lippe und Ruhr.

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Die NRW-Landesteile Westfalen und Lippe mit ihren historischen Wappen

Der Landesteil Westfalen

Die Bezeichnung „Westfalen“ stammt bereits aus vorfränkischer Zeit. Der in unserem Raum siedelnde Germanenstamm der Sachsen teilte sein Siedlungsgebiet in die drei Bereiche: Westfalen (westlich des Teutoburger Waldes), Engern (mit dem Weserbergland als Kern) und Ostfalen (östlich davon bis zur Elbe). Der uns überlieferte altsächsische Begriff „fal(ah)“ bedeutet frei übersetzt „flaches Land“.

Sprachlich und landsmannschaftlich gehört Westfalen, mit Ausnahme des Siegerlandes, zum heute als „niedersächsisch“ bezeichneten Kulturraum. Westfälische Brauchtumspflege wird überall, besonders häufig im Münsterland betrieben.

Nach der territorialen Zerschlagung des Stammesherzogtums Sachsen durch Kaiser Barbarossa im Jahre 1180 aufgrund eines politischen Zerwürfnisses, wurde der westfälische Teil hoheitlich den Bischöfen von Köln unterstellt. Dennoch gelang es einigen Lehensinhabern, wie den Grafen von der Mark, sich kriegerisch nach und nach von den episkopalen Ketten zu befreien. Durch familiäre Hinterlassenschaft gelangte die Grafschaft Mark 1391 als gebietlich solitäres Anhängsel an das Herzogtum Kleve. Beide avancierten ab 1609 in Erbfolge zu kurfürstlich-brandenburgischen Westprovinzen.

Bis zur Eroberung Mitteleuropas durch Napoléon Bonaparte verstand man unter dem Begriff „Westfalen“ ein Gebiet, das von Ostfriesland bis zum Kamm des Rothaargebirges reichte. Es bildete einen eigenen höchsten Verwaltungsbezirk, einen „Reichskreis“, innerhalb der Strukturen des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation (hierarchisch vergleichbar einem Bundesland).

Das von Napoléon während seiner Herrschaft eigens für seinen Bruder Jérôme geschaffene „Royaume de Westphalie“ („Königreich Westphalen“) hatte außer dem Namen nichts mit unserer Region gemein. Es war ein französischer Vasallenstaat mit musterhaftem Vorbildcharakter für den sogenannten Rheinbund und lag mit seiner eigentlich kurhessischen Hauptstadt Kassel weiter östlich. Das Ravensberger Land um die Stadt Bielefeld und das Hochstift Paderborn hatten dabei eine Alibifunktion.

Nach der Befreiung von den Franzosen sprach der Wiener Kongress 1815 dem damaligen Königreich Preußen eine zusammenhängende Fläche zu, die in ihren heute noch gültigen Grenzen als „Provinz Westfalen“ bis nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in dessen jeweilige Staatsform eingegliedert war. Der Nordteil des historischen Reichskreises mit Osnabrück und dem Niederstift Münster wurde dem neu entstandenen Königreich Hannover sowie ein kleiner Bereich auch dem Großherzogtum Oldenburg angeschlossen und bildet dort einen wesentlichen Teil vom „Weser-Ems-Gebiet“. Den heute gültigen Verwaltungseinteilungen entsprechend die Grafschaft Bentheim, die Kreise Osnabrück und Emsland, sowie Vechta und Cloppenburg.

Das gegenwärtige Westfalen ist seit dem 23. August 1946, aufgrund der Verordnung No. 46 der Organe der damaligen britischen Besatzungsverwaltung, eines der drei Bestandteile des Landes Nordrhein-Westfalen innerhalb der später von allen Westalliierten initiierten Bundesrepublik Deutschland.

Geographische Daten:

Westfalen grenzt im Norden und Osten an Niedersachsen, im Süden an Hessen, in Westen an das Rheinland und im Nordwesten an die Niederlande.

Fläche: 21.427 km²
Einwohner: etwa 8 Millionen
größte Städte: Dortmund (etwa 588.000 Einwohner), Bochum (366.000), Bielefeld (334.000),
die ehemalige Provinzhauptstadt Münster (315.000) und Gelsenkirchen (260.000)
höchste Berge: Langenberg (843,2 m) und Kahler Asten (842,9 m),
beide in der Nähe von Winterberg
längste Flüsse: Lippe (222 km Gesamtlänge), Ruhr (217 km) und der Oberlauf der Ems (156 km)
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