Nach derzeitigem Stand der Dinge haben alternative Radioprojekte im östlichen Ruhrgebiet, anders als in den übrigen Regionen, von vornherein keine Chance auf einen Belegplatz im regionalen Südwestfalen-Mux wegen dessen chronischer Überfüllung. Die Ursache liegt am groben Zuschnitt des Alloments und am Vorrang dortiger Angebote. Es ist sowohl ein ungleiches als auch interessentenseitig ungerechtes Szenario, das einer Klärung durch die Landesanstalt für Medien (LfM) bedarf. Die dafür notwendige Abhilfe kann ein separates und zusätzliches Lokalensemble für das Zentrum NRWs leisten, welches zweckdienlich weder für ein NRW-Lokalradio (aus Solidarität seinesgleichen gegenüber, Stichwort: Verbreitungskosten) noch für ein landesweites Programm (als Füller) zugänglich sein sollte.
Aus der Not heraus geboren, hätte dieser Lokalmux auch einen Pilotcharakter für eine siebte DAB+-Bedeckung in NRW, die nicht mehr flächendeckend sondern nur noch in großstädtischen Ballungsräumen möglich ist. Essen und Köln sind unter Umständen nicht minder betroffen. Bevor eine Ausschreibung erfolgt, mag ein Call for Interest die Rentabilität untermauern. Denn aus beschriebenem Grund verzichteten geeignete Anbieter auf eine Bewerbung für den Regionalmux. Ein weiteres Argument ist der dort überdimensionierte Versendungszwang. Manchen schreckt der Kostenfaktor mit zu erbringender Bankbürgschaft ab.
Die Ausstrahlung ist nach niederländischem Vorbild zur Einhaltung von Schutzabständen auf weniger dominante Standorte ausgelegt, sodaß hier der Dortmunder Florianturm als Einzelstandort nicht geeignet ist. Ein Sendernetz mit vergleichbar geringerer Leistung unter Einsatz von sogenannten Repeatern und Open-Source-Lösungen. Überzeugende Referenzen eines Plattformbetreibers in diesem technischen Kontext hat für Deutschland die Milling Broadcast Services GmbH vorzuweisen.
Lokale Multiplexe sind im Internationalen Wellenplan vorgesehen. Sie gibt es bereits in Bayern und in Sachsen.